Thorsten Koehrmann arbeitet als Elefantenpfleger im Hamburger Tierpark Hagenbeck. Schon als Sechsjaehriger traeumte er davon, mit Elefanten zu arbeiten. Ein Beruf, der den Pflegern besondere Faehigkeiten abverlangt, denn Elefanten koennen schnell zum Angriff uebergehen, wenn man nicht ihre Sprache spricht. Wenn Thorsten Koehrmann morgens um sieben die Tuer zur Elefantenhalle aufschliesst, wird er sehnsuechtig erwartet. Die Elefanten im Hamburger Tierpark Hagenbeck sind bereits putzmunter und warten darauf, dass der Tag endlich beginnt. Thorsten Koehrmann und seine Leute arbeiten im direkten Kontakt mit den Tieren. Sie striegeln, fuettern und beschaeftigen die Elefanten ohne ein schuetzendes Gitter dazwischen. Eine Praxis, die den Pflegern besondere Faehigkeiten abverlangt, denn Elefanten sind gefaehrlich. Immer wieder kommt es in Zoos zu toedlichen Unfaellen. Thorsten Koehrmann bildet seine Leute selbst aus. Sechs Monate Zusatzausbildung muessen gelernte Tierpfleger absolvieren, bevor sie auch nur in die Naehe der Dickhaeuter duerfen. Die Kommandos sind genau festgelegt, eine Mischung aus Englisch, Deutsch und Indisch, die so genannte Hagenbecksprache. Hagenbeck, der erste gitterlose Tierpark der Welt, wurde 1907 von Carl Hagenbeck gegruendet und ist bis heute in Familienbesitz. Die Koehrmanns sind genau so lange dabei wie die Hagenbecks. Thorsten Koehrmann ist im Zoo aufgewachsen. Schon als Sechsjaehriger sass er auf dem Ruecken eines Elefanten. Sein Vater leitete das Delphinarium im Hamburger Tierpark. Nach dessen Tod uebernahm der damals 28-Jaehrige die Show bis im Oktober 1995 das Delphinarium auf Druck der Tierschuetzer geschlossen wurde. Nach einem Jahr als einfacher Tierpfleger wird ihm sein Traumjob angeboten: Elefantenpfleger. Elefanten gelten als sensibel und sind in hohem Mass soziale Wesen. Sowohl untereinander, als auch gegenueber den Menschen, die sie betreuen. Eigenschaften, die Koehrmann faszinieren, die aber auch eine besondere Herausforderung sind. Dem Pfleger ist es gelungen, aus einer zusammen gewuerfelten Elefanten-WG eine funktionierende Familie zu machen, bei der die Tiere fuereinander einstehen, sich gegenseitig unterstuetzen. Nur so konnte 2003 bei Hagenbeck zum ersten Mal in Deutschland ein Elefantenbaby ohne die Hilfe der Pfleger zur Welt kommen.